03 - Blick über den Tellerrand: Wie Teilorte und Umland von der Innenstadtstrecke profitieren

Shownotes

Der Podcast Innenstadtstrecke wirbt bis zum Bürgerentscheid am 26. September 2021 für eine Mehrheit für den Bau der Innenstadtstrecke Tübingen der Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Dabei kommen Oberbürgermeister Boris Palmer und weitere Lokalpolitikerinnen und -politiker, Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaftstreibende, Klimaschutzaktivistinnen und -aktivisten und viele mehr zu Wort - sie alle erzählen, warum sie die Tübingerinnen und Tübinger um ein JA bitten beim Bürgerentscheid am 26. September 2021.

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Kommentare (8)

Michael E

Das macht es ja noch schlimmer! Die Weilheimer sind dem ganzen eh schutzlos ausgeliefert und sollen deshalb halt auch noch für die Innenstadtstrecke stimmen. Das ist die Argumentation? Aus welcher Welt der Herr höschele zu uns herabgestiegen ist würde mich auch interessieren. Hat der schon mal auf eine Karte geschaut? Was für eine Frechheit, die Erhaltung der Linie 19 noch als großzügig darzustellen. Sollen die Leute vom oberen Dorf 2km laufen um in die Stadt zu kommen und dann am besten auch noch ohne real die Einkünfte nach Hause schleppen?! Und der parallel Verkehr zur Bahn wird nur auf den letzten entscheidenden paar hundert Metern abgeschafft. Traurig zu sehen, dass man mit einem solchen Realitätsverlust in einer solchen Position sein kann und auch noch Unterstützung findet.

Uli Baumgärtner

PRESSEMITTEILUNG 02. September 2021 Weilheim und die Innenstadtstrecke Der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb nimmt Stellung zur Diskussion um die Anbindung von Weilheim Im Vorfeld des Tübinger Bürgerentscheids scheint es einen neuen emotionalen Brennpunkt zu geben: Nicht mehr die Innenstadt, sondern der neue Haltepunkt der Regional-Stadtbahn in Weilheim und die damit verbundenen Änderungen bei der Buslinie 19 scheinen im Mittelpunkt der Diskussion zu stehen. Dabei wurden und werden Zusammenhänge hergestellt, die so nicht richtig sind. „Diese Diskussion ist für mich überhaupt nicht mehr nachvollziehbar“, sagte Eugen Höschele, der Vorsitzende des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb. „Wer Haltepunkte wie Weilheim in Frage stellt, stellt sich damit gegen den dringend erforderlichen Ausbau des Schienenverkehrs in der Region insgesamt, und nicht gegen die Tübinger Innenstadtstrecke.“ Der Geschäftsführer des Zweckverbands, Prof. Dr. Tobias Bernecker erläutert den Zusammenhang: „Zweimal stündlich verbindet die Linie S 3 der Regional-Stadtbahn zukünftig Rottenburg mit Tübingen. Weilheim ist Zwischenhalt. Der neue Haltepunkt Weilheim gehört damit ganz klar zur Modernisierung und Elektrifizierung der Oberen Neckarbahn zwischen Tübingen und Horb, und nicht zur Innenstadtstrecke.“ Modernisierung, Elektrifizierung, neue Fahrzeuge und neuer Haltepunkt bedingen sich dabei gegenseitig: „Ohne Regional-Stadtbahn kein Ausbau. Der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb ist dem öffentlichen Wohl verpflichtet. Wir wollen nicht, dass die Züge nach Rottenburg und Horb auch in Zukunft weiter mit Dieseltriebwagen auf Infrastrukturen aus dem vergangenen Jahrhundert unterwegs sind, während an vielen Stellen im Land die Menschen von der Stärkung und Modernisierung der Schiene profitieren. Das kann man auch niemandem begreifbar machen“, so Höschele. Am Haltepunkt Weilheim treffen zukünftig Regional-Stadtbahn, TÜBus, Fahrrad und Carsharing aufeinander. Hiervon profitiert Weilheim. Der Blick darf nicht nur einseitig auf Fahrzeiten gerichtet werden. Vielmehr ist immer auch die Häufigkeit der Abfahrten zu betrachten: Zwei Busse der Linie 19 pro Richtung in der Stunde, die auch im Ortskern hält, sowie die neu nach Weilheim geführte Linie 3 ergänzen das Angebot der Regional-Stadtbahn. Gemeinsam sorgen Regional-Stadtbahn und Bus dafür, dass es auch weiterhin direkte Fahrtmöglichkeiten zum Freibad, zur Hermann-Hepper-Halle und zu den Kliniken gibt. Parallelverkehre zwischen Stadtbahn und Bus werden hingegen aufgelöst. Diese sind weder wirtschaftlich noch betrieblich sinnvoll. Normalerweise würde mit dem Bau des Haltepunkts Weilheim auch die Linie 19 nach Tübingen komplett entfallen. Denn die Bahn kann diese vollständig ersetzen, auch ohne Innenstadtstrecke. Die Stadt Tübingen legt jedoch Wert auf ein besonders gutes Nahverkehrsangebot und hat daher für Weilheim sogar zwei neue Linien, eine in die Weststadt und eine nach Derendingen konzipiert. Weilheim bekommt damit gemessen an der Einwohnerzahl ein im Kreis einmalig gutes Nahverkehrsangebot mit zehn Abfahrten pro Stunde in insgesamt vier Richtungen. Diese Zusammenhänge sowie die Vor- und Nachteile der Neuordnung des Angebots im Raum Weilheim als Teil der Ausbaukonzeption auf der Oberen Neckarbahn und nicht Teil der Innenstadtstrecke, hat der Zweckverband auf einer Informationsveranstaltung am 18. Juni 2021 in Weilheim auch ausführlich erläutert. „Wer die Linie 19 so erhalten will, wie sie bisher fährt, muss also gegen den Bau des Haltepunkts an der Regional-Stadtbahn nach Rottenburg vorgehen. Ein Verzicht auf den Halt in Weilheim wäre möglich. Die Rottenburger würden dann ein bis zwei Minuten Fahrzeit auf dem Weg nach Tübingen sparen. Ein Nein beim Bürgerentscheid gegen die Innenstadtrecke hat hingegen keinen Einfluss auf 2 von 2 den Erhalt der Buslinie 19. Im Gegenteil: Die Voraussetzung für die umfangreichen Verbesserungen des Stadtbusnetzes abseits der Innenstadtstrecke ist, dass die dort bislang erforderlichen Buskilometer eingespart und auf die Stadtbahn verlagert werden,“ ergänzt Oberbürgermeister Palmer für die Universitätsstadt Tübingen. „Die aktuelle Diskussion um Weilheim geht an der Realität vorbei, weil sie nichts mit der Innenstadtstrecke zu tun hat. Beim Bürgerentscheid wird nicht über den Haltepunkt Weilheim und die Bus-Angebotskonzeption für Weilheim abgestimmt“, resümiert Höschele. „Dem Zweckverband ist es ein Anliegen, zu informieren und diese Zusammenhänge klar aufzuzeigen. Weilheim wird profitieren. Und zwar vom Ausbau der Oberen Neckarbahn, mit der der neue Haltepunkt kommen wird. Es liegt in der Hand der Tübingerinnen und Tübinger, am 26. September darüber zu entscheiden, ob die Weilheimerinnen und Weilheimer dann auch ohne umzusteigen mit der Regional-Stadtbahn bequem Ziele in der Innenstadt erreichen können,“ fasst der Vorsitzende des Zweckverbands zusammen: „Lassen Sie uns fair miteinander umgehen und gemeinsam dafür Verantwortung übernehmen, dass keine falschen Tatsachen in die Welt gesetzt werden und an der Sache vorbei diskutiert wird.“

Michael E.

- Der Hauptbahnhof verliert seine Bedeutung nicht, nicht jeder der zum HBF will will nach Tübingen, der HBF ist das Tor zu allen anderen Verbindungen in der Region (z.B. auch Umstieg Ammertalbahn), in Deutschland z.B. Stuttgart und darüber hinaus. Zusätzlich Umgestaltung Anlagenpark, Bau eines neuen Einkaufs- Ärztezentrums auf dem freiwerdenden Europaplatz, Anbindung komplette Ecke Zinser(-Areal) Depot-Areal usw. und wie richtig erwähnt Schulen, bisherige Ärztezentren, Südstadt, uvm. - Leute wollen in die Innenstadt: die Innenstadt kann nicht mit der Kelter gleichgesetzt werden auch wenn der subjektive Eindruck aus Gesprächen das suggerieren soll (Umfrage wie hier schon erwähnt viel zu unpräzise und nebenbei auch nicht represäntativ). Ausserdem hält die 19 an HBF, Neckarbücke, Wilhelmstrasse, was wohl eindeutig mehr Erreichbarkeit aller möglichen Punkte bedeutet als nur die Kelter. Dann kann ich meine Einkaufstour an 3 Orten starten! - Was die BI behauptet, hat doch keinerlei Auswirkungen auf die Bewertung eines Sachverhalts! Das macht die Sache doch nicht besser und ist doch kein Argument - Mehrangebot: wie auch schon erwähnt totales Feigenblatt, ein Vorteil der einen viel größeren Nachteil überhaupt nicht aufwiegt. Ausserdem: Ich fahre mit dem Fahrrad bis zu Haltestelle und dann bis zur Kelter mit dem Bus? Dann kann ich doch direkt Fahrrad fahren? Und wenn das mehr als 2 Personen machen sollten ist auch noch der Bus voll, super. - Anbindung: Schwarzwald Allgäu: Wiederum eine totale Nebelkerze, wobei ich gerne öfter dahin fahren würde als z.B. zur Arbeit, aber was wird wohl öfter der Fall sein? Zudem wird die Verbindung ja nicht mal besser! Ob ich am HBF Tübingen umsteige oder in Rottenburg und laut Fahrplan nicht mal Zeit sparen werde ist doch Blödsinn. Fazit: Ehrlich wäre also einfach direkt zu sagen, Weilheim kann sich für das Klima zurückstellen (vermeintlich weil z.B. Baukosten CO2 Ausstoss nicht mal eingerechnet in Alternativenprüfung!), als das nur immer durchklingen zu lassen. Damit lässt die eigentliche Interessenvertreterin des Ortes die Bürger, die real Nachteile haben werden, zu Gunsten anderer fallen.

Uli Baumgärtner

Der bisherige Dreh- und Angelpunkt für den Busverkehr aus Weilheim nach Tübingen -der Hauptbahnhof- verliert mit der Regionalstadtbahn seine Bedeutung. Das finde ich eine sehr gute Entlastung eines Nadelöhrs. Zu den Stoßzeiten der Ammertalbahn ist ja heute schon kein Durchkommen mehr an den Treppenab- und Aufgängen. Insgesamt wird die Busplanung gerade erst erarbeitet. Bei unserer Veranstaltung in Weilheim am 18. Juni 2021 haben wir zum ersten Mal gehört, dass die direkte Anbindung an die Klinik bleibt. Die BI gleisfrei hat immer behauptet, die Linie 19 falle weg. Heute wissen wir: das stimmt nicht. Noch weniger durchgeplant ist der Schülerverkehr. Den Vorwurf gezielt Informationen zurückzuhalten, ist aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt. Gemäß unserer Umfrage und den Gesprächen, die ich führe, wollen die meisten Menschen, die aus Weilheim den Bus nehmen, in die Innenstadt zum Einkaufen oder zum Arztbesuch. Ich finde es geschickter eine Einkaufstour von der Kelter zu starten als erst über die Neckarbrücke die Mühlstraße hochzulaufen und dann zu den Geschäften zu kommen. Man muss umdenken und sich auf etwas Neues einlassen. Einen Nachteil fürs Einkaufen sehe ich darin aber nicht. Für den Arztbesuch haben sich viele an das Angebot rund um den Europaplatz gewöhnt. Da ist es vor allem für Ältere schwieriger neue Wege oder Angebote zu finden. So gesehen ein Nachteil der künftigen Busanbindung Weilheims an Tübingen. Der Vorteil ist doch aber, dass wir neben dem Bus ein deutliches Mehrangebot an Fahrmöglichkeiten haben. Viele Menschen fahren auch einfach mit dem Rad von Weilheim in die Stadt. Die Kombination von Bahn und Rad wird um ein Vielfaches angenehmer. So kann ich zukünftig mit dem Rad zur RSB-Haltestelle fahren, das Rad in der RSB mitnehmen, an der Kelter aussteigen und weiterradeln. Auch die Mitnahme mit Kinderwägen und Rollstühlen ist in der RSB deutlich angenehmer als in den mitunter sehr vollen Bussen. Und meine Freizeitziele Schwarzwald und Allgäu erreiche ich ganz ohne den Hbf: RSB-Haltestelle Weilheim - Rottenburg - Horb oder RSB-Haltestelle Weilheim - Derendingen - Sigmaringen. In der Abwägung erkenne ich keine gravierenden Nachteile für Weilheim. Der Vorteil der Innenstadtstrecke für die Kreisgemeinden liegt allerdings auf der Hand und wird im Beitrag von Herrn Hölsch betont. Und wenn die Bevölkerung der Kreisgemeinden eine attraktive Alternative zum Auto hat, hat Tübingen weniger Pendelverkehr und weniger CO2-Belastung. Das war das Ursprungsproblem, mit dem alles anfing.

Kritischer Zuhörer

Mir ist die ganze Argumentation etwas zu ideologisch. Eine ISS macht sicherlich Sinn, allerdings gibt es schon negative Punkte. Wer aus Weilheim zum Bahnhof bzw. In die Uhlandstrasse MUSS, für den wird es eine Verschlechterung geben weil nun ein Umsteigen erforderlich sein wird. Das ist morgens kein Spaß. Wer diese anspricht, bekommt aber zu hören, man solle doch das große Ganze betrachten. Zum Statement von Frau Baumgärtner: Der Schülerverkehr wird nur bis zum Feuerhägle so bleiben, in die Uhlandstrasse eben nicht ! Genau das wird aber leider immer wieder bewusst oder unbewusst verschwiegen. Lasst uns doch offen alle Fakten auf den Tisch legen und nichts verheimlichen. Nur so kann sich jeder Bürger sein Bild machen um dann beim Bürgerentscheid mit einer fundierten Meinung abstimmen zu können.

Julia nMaier

Wenn man alle anderen Aspekte mal außen vorlässt, weil sie schlicht von einem einzigen Punkt völlig überdeckt wird: Wie kann man denn als Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin ein Projekt unterstützen, dass die Direktverbindung eines Ortes wie Weilheim in die Stadt zum Hauptbahnhof und damit zum zentralen (Treff- und Weiterverbindungs (!))-Punkt verschlechtert (Umgestaltung Anlagen Park wird das noch verstärken)? Wenn in einer Umfrage die Innenstadt als Ziel angegeben wird, ist das viel zu unkonkret, ich würde darunter den Bahnhof verstehen aus heutiger Sicht, definitiv kann daraus doch absolut nicht die Kelter als Wunschort der Weilheimer ableiten (außerdem braucht man dann definitiv auch länger in die Stadt). Frau Baumgärtner sagt ja auch ehrlich, dass trotz der Versuche die “Flexibilisierung” rauszustellen (definitiv ein Pluspunkt, aber einfach alles nichts wert ohne die Grundlage direktverbindung; wieso gibts das eigentlich nicht zusätzlich, wenn man ernsthaft will, dass Leute vom auto umsteigen sollen!?), der eigentliche Punkt das (aus Sicht der Gegner - Stichwort CO2 Rucksack - vermeintliche) Klima Projekt ist. Diese allgemeine Sicht kann man ja vertreten, aber als Stellvertreterin für alle real im Alltag betroffenen Weilheimer und Weilheimerinnen ist das doch fraglich..

Uli Baumgärtner

Lieber Markus, der Satz zum Durchgangsverkehr bezog sich auf Bühl ;)

Markus Beschorner

Ob Weilheim irgendwie vom Durchgangsverkehr entlastet wird, wie Ulrike Baumgärtner sagt, wage ich zu bezweifeln … welchen Durchgangsverkehr denn? Ansonsten teile ich die Argumentation: das große Ganze ist wichtig … Wie wir Im Ortschaftsrat Hirschau als Grüne Liste da stehen? wohl eher in der Minderheit, befürchte ich …

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